| |
Rosenzüchter: L. Wilhelm Hinner Philipp Geduldig / Münch & Haufe / Wilhelm Beschnidt
Hinner, L. Wilhelm / Peter Hinner
Deutschland Trier, später Lohausen bei Düsseldorf (heute Stadtteil des Ortes)
L. Wilhelm Hinner war erst (um 1897) bei Lambert (mit dem er 1900 die Rose 'Papa Reiter' herausgab) beschäftigt, dann wurde er 1898 (bis 1901) Partner von Welter. Deshalb ist nicht ganz sicher, wem die in dieser Zeit herausgebenen Rosen wahrheitsgetreu zuzuschreiben sind (Angabe von mir deshalb bei beiden unter beiden Namen). Bei der Rose 'Friedrich Harms' (1901) scheint es gar so zu sein, das sie diese
Rose getrennt unter verschiedenen Namen (siehe Synonyme) in den Handel brachten.
Ab 1897 schrieb Hinner einige Artikel in der "Gartenwelt"
und (meist die Vorstellung seiner neuen Sorten) in der Rosenzeitung.
1901 gründete er seine eigene Rosengärtnerei
in Trier (Josef Weil war ein Mitarbeiter) und brachte 1902 einen Katalog mit immerhin schon 60 Seiten
heraus. Die Geschäfte liefen aber nicht zufriedenstellend und so begann
er ab 1906 bei Geduldig zu arbeiten.
1908 gründete er dann wieder eine eigene Gärtnerei, dieses
Mal in Lohhausen bei Düsseldorf. 1926 brachte er seine letzte Rose
heraus - dann verlieren sich alle Spuren.
Weitere Züchtungen von Hinner nach Einführungsjahr:
'Andenken an J. Diering', 'Farbenkönigin (mit Welter)', Goldelse (nicht zu verwechseln mit der neuen Tantaurose')
und 'Angela Müll' (identisch mit Dorothea Söffker von Welter)
1902,
'Friedrich Schröder' und 'Pharisäer' 1903,
'Rosel Klemm', 'Düsseldorf' und 'Andenken an Moritz v. Fröhlich' 1904,
'Robert Bäßler' 1905,
1909 erschien 'Gruss an Aachen'
- die wohl international am bekannteste Sorte von ihm, die aber von Geduldig
herausgebracht wurde und wohl deshalb meist diesem zugeschrieben wird Gruss an Aachen wurde eine wichtige Elternsorte. Im gleichen Jahr erschienen 'Frau Anna Hinner' und 'Duisburg'.
'Georg Arends' 1910,
'Juwel'
und 'Heinrich Münch' (die über Deutschland hinaus bekannt wurde) 1911,
'Hedwig Reicher' 1912,
'Gelbe Pharisäer' und 'Rote
Pharisäer' 1926.
Literatur- und Quellenhinweis: Hackländer, Klaus Der Rosenzüchter Wilhelm Hinner und seine Sorten in: RJB 1994 S. 69-71.
Peter Hinner (10.3.1897- 16.4.1985) Woodstock / USA
Lt. Enders ist Peter Hinners Sohn in den 1920er Jahren in die Vereinigten Staaten emigriert und hat dort zusammen mit den Brüdern Bauske, ebenfalls deutsche Einwanderer, die Baumschule Bauske Bros. & Hinner in Woodstock, Illinois gegründet, die bis 1966 bestand. Peter Hinner wird von seiner Frau, Gretchen überlebt, hatte einen Sohn, John, 2 Töchter, Marietta Saladin und Rosemarie Simon, 12 Enkel und 11 Urenkel. (Quelle)
Von ihm sind: 'Briarcliff Supreme (1947)', 'Rosemary Hinner' und 'Sonja Henie' 1949.
Geduldig, Philipp
Deutschland Kohlscheid bei Aachen
Nach einer Tätigkeit als Geschäftsführer bei der Gärtnerei Janke (damals größte Gärtnerei Aachens) machte sich Philipp Geduldig kurz vor der Jahrhundertwende in Kohlscheid bei Aachen mit eine Baum- und Rosenschaule selbständig und verbreitete 1909 die von seinem Mitarbeiter Wilhelm Hinner (siehe oben) gezüchtete 'Gruss an Aachen', die aber meist ihm zugeschrieben wird. Quelle
Eigene Sorten: 'Stadtrat F. Kähler' (1905), 'Hermann Kiese' (1906), 'Lydia Grimm' 1907, Paeonia (1914).
Münch & Haufe (Munch & Haufe, Münche
& Haufe) / Wilhelm Beschnidt
Deutschland Dresden-Leuben
'Heinrich Münch' aus Elberfeld, gründete 1886 in Bad Nauheim
eine Baumschule.
1888 kam Julius Haufe (gest. 1896) dazu, Übersiedlung nach Leuben.
Münch & Haufe war hauptsächlich als Verbreiter tätig, vertrieb aber die Rosen von Hinner (siehe oben) und von Beschnidt.
Ab 1920 gab es auch einige eigene Züchtungen bzw. Entdeckungen z. B.: 'Frau Elisabeth Münch'
und 'Frau Hedwig Koschel' 1921
Wilhelm (William) Beschnidt aus Zwenkau-Leipzig
Beschnidt war wohl ein Hobbyzüchter - einzig bekannt ist die von Münch & Haufe vertriebene Rose 'Frau Ida Münch' aus dem Jahr 1919.
|