Sitemap ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
A...|...B...|...C...|...D E...|...F ...|...G...|...H. IJ...|...K...|...L...|...M N...|...OPQ...|...R...|...S T...|...UV...|...W...|...XYZ | ![]() |
Gertrud Kolmar (10.12.1894-vermutl. März 1943 in Auschwitz)Liebe(Im Gedenken an K. ].)Ja, neige, neige dich, du Rosenrot, Du kleine Ampel, Alabasterstern! Dir will ich dienen, meinem Ruhm und Herrn, Dir Opfer bieten, Wein und süßes Brot. O nimm mich ein. Ich führe, sanftes Boot, Mit deinem Wind in tiefen Abend gern; Er wiegt dich sacht, und du bist doch schon fern Und gleitest scheinend nieder in den Tod. So ohne Flackern schwindest du, o Licht, So sinkst du, Nachen, ohne Hilfeschrei. Ich hör' dein Schweigen: hör' den Jammer nicht, Ich seh' dich an: die Erde rollt vorbei. Du bist gestorben, Sommertagsgesicht; Ich lebe, daß ich trauern mag: verzeih. TraumseeO Stille. O dies Schweigen, dies: Ich blühe.Wie Seide. Blies dich rosenroter Wind Aus Hirtenengels Flöte um sein Rind, Die milchig weißen goldgehörnten Kühe ? Dein Antlitz badet Tau der Schöpfungsfrühe; Aus ihren Armen strahlst du, wie ein Kind Mit Augen, die voll kleiner Falter sind, So schwebend lächelt unsrer Macht und Müh« Du lauschst. Der Vögel glitzernd Tirili Springt nur für dich aus seiner güldnen Dose, Du Morgenwolkenspiegel. Melodie Vom Wangenschein gereifter Aprikose. Du Schimmer. Traumsee einem Kolibri. Du Duft. Du Niezunennendes. Du: Rose. |