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Storm, Theodor (1817-1888)
Nach frohen Stunden
Ich hab die Rose blühen sehn,
Mein ist ihr süßes Bild;
Und welkte sie zur Stunde schon
Und bliebe stets verhüllt!
Wohl lebt ich manche frohe Zeit,
Manch schönen Augenblick;
Der stirbt in meiner Seele nicht,
Und kehrt' er nie zurück.
Das Leben trügt - Erinnerung
Allein bleibt ewig treu;
Die bringet nur geheilten Schmerz
Und nur gesühnte Reu'.
Doch stürmt um meine Brust die Zeit
Und weckt mein junges Blut;
Im Zweifel stärket sich die Treu'
Und in Gefahr der Mut.
Ich weiß, die Zeit ist nimmer schlecht,
Die Wahrheit schaut das Licht!
Ich weiß, die Liebe muß bestehn,
Der Himmel wankt ja nicht!
Doch schau ich in vergangne Zeit
Gar oft und lieb zurück -
Gedanken ziehen mild durchs Herz
Und Tränen vor den Blick.
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