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Rosensonntag (Lätare) - Verleihung der "Goldenen Rose", der "Tugendrose", Papstrose
Am 3. Sonntag vor Ostern wurde
vom 11. bis zum 19. Jahrhundert alljährlich die "Goldene Rose"
oder "Tugendrose", auch "Papstrose", lateinisch "Rosa aurea" vom Papst im Petersdom geweiht,
eine aus Gold gearbeitete, diamantenbesetzte Rose, deren Goldknospe mit
Balsam, Moschus und Weihwaser gefüllt ist. Sie wurde verliehen an besonders verdiente
Kämpfer im Glauben, Personen, die sich um die Katholische Kirche
verdient gemacht hatten. Fand sich kein Würdiger, wurde die Rose vom letzten Jahr wieder geweiht.
Bis zum sechzehnten Jahrhundert waren es nur Männer, die die Goldene Rose erhielten, dann auch Frauen (ab dann auch als "Tugendrose" bezeichnet).
Papst Leo IX (1002-1054) war der erste, der die Tugendrose an eine um die katholische Kirche besonders verdienstvolle Person oder Institut verlieh.
Henri IV erhielt die Goldene Rose von Papst Klemens im Jahr 1598
Eine goldene Rosen sandte Papst Pius IX 1856 auch an Kaiserin Eugène von Frankreich - (Rose: 'Impératrice Eugénie').
Isabella II. von Spanien (Rose: Isabel Renaissance) erhielt sie ebenso wie Kaiserin Elisabeth (Sissi) von Österreich, 1868 von Papst Pius IX.
Die letzte regierende Person, die die Tugendrose (von Papst Pius XII) erhielt, war 1956 die Großherzogin Charlotte von Luxemburg .
Auch Städte, Staaten und Klöster haben diese Auszeichnung erhalten - heutzutage wird sie nur noch an Kirchen, Klöster, Wallfahrtsorte oder Marienheiligtümer vergeben - Papst Paul VI. zwischen 1963-1978 fünf Mal, Papst Johannes Paul II. von 1978 - 2005 neunmal, Papst Benedikt XVI. (Rose) von 2005-2013 sogar achtzehnmal. Papst Franziskus hat seine erste Goldene Rose in November 2013 (also nicht am Rosensonntag) an die Basilika Our Lady of Guadalupe vergeben.
Eines der ältesten erhaltenen Exemplare, Anfang des 14. Jahrhunderts von Papst Clemens V. dem Fürstenbischof von Basel überreicht, ist im Musée de Cluny / Paris ausgestellt,
In der Schatzkammer der Münchener Residenz werden zwei alte Tugendrosen aufbewahrt. Eine davon wurde von Pius IV an Herzogin Anna, Gemahlin des Herzogs Albrecht von Bayern am 16.3.1562 verleihen, die zweite schenkte Urban VIII am 15.7.1635 der späteren Kurfürstin Maria Anna (zweite Gemahlin Maximilian I) während ihres Brautstandes.
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