Sitemap RosensortenRosenadressenRosenzüchtung RosenmenschenLiteraturRosennamen Interessantes / Geschichte(n) Kunst, Musik Rosenverwendung Rosenkalender Linktipps Impressum ...|... Datenschutz |
- Geschichte(n)_ - Interessantes Weitere Kategorien: |
Vom Duft der Rosen - Duftrosensiehe auch: Parfümrosen Geht es Ihnen nicht genauso: wenn man einen Rosenstrauß geschenkt bekommt, geht man automatisch mit der Nase ran, um daran zu schnuppern - und ist enttäuscht, wenn er nicht duftet. Duft gehört einfach zu einer Rose und wie beim Wein gilt auch hier oft: je älter, desto besser...Warum soll man in einem Garten duftlose Rosen pflanzen, wenn doch die Auswahl an duftenden Rosen wirklich groß genug ist? Rosenduft erfüllte die Strassen Roms derart stark, daß man von antikem Smog reden könnte. Duftrosen machten z. B. zu römischer Zeit den Ort Paestum bei Neapel berühmt. So stark muß es ja nicht sein... aber für uns war bei der Planung des jetzigen Gartens klar: die ausgewählten Rosen müssen duften. Die meisten Wildarten und "Alten Rosen" duften. Aber: die Züchtung von winterharten Sorten gelang zunächst nur durch das Einkreuzen von unempfindlichen, aber nicht duftenden Wildarten. So wurde zugunsten der Winterhärte der Verlust des Duftes in Kauf genommen( die Gene des Duftes sind mit denen der Krankheitsanfälligkeit meistens gekoppelt). Nach der Winterhärte erhielt die Gesundheit der Rosen, die Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten wie Mehltau und Rost, oberste Priorität; der Duft mußte immer noch zurückstehen. In Bezug auf Schnittrosen ist sogar beabsichtigt, daß sie nicht duften. Schnittblumen werden heute überall auf der Welt produziert und per Luftfracht verschickt, sie müssen deshalb im Knospenstadium sehr langlebig sein. Man hat herausgefunden, daß der Duft einen Anreiz für die Knospe darstellt, sich zu öffnen, und man hat deshalb gezielt Rosen ohne Duft gezüchtet. (Quelle Rosen Jahrbuch 1996) In den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts wuchs dann das Interesse an nostalgischen Rosenformen wieder und damit auch die Nachfrage nach duftenden Rosen. Seit den 70er Jahren gibt es die "Englischen Rosen" des Züchters David Austin, deren typisches Merkmal es ist, den Charme der alten historischen Sorten mit der Blühfreudigkeit moderner Rosen zu vereinen. Bei diesen Rosen (vorwiegend Strauchrosen und Kletterpflanzen) kann man den Duft wieder genießen! Und auch deutsche Züchter sind bei der Entwicklung von Duftrosen wieder aktiv; unter den zwanzig neuen Rosen, die seit 1994 die Allgemeine Deutsche Rosen-Neuheitenprüfung bestanden haben, besitzen allein fünfzehn zumindest leichten Duft. Die charakteristische blumige Rosennote verströmen meistens die roten und rosafarbenen Rosen. Weiße, gelbe oder aprikotfarbene Blüten bieten eher Duftnoten von Früchten, Gewürzen oder gar Kräutern. Einzigartig ist das Vokabular von Alma de L´Aigle für Duftbezeichnungen. Sie weist z. B. darauf hin, daß Rosen nicht immer gleich duften. Abends z. B. duften wenige Rosensorten, manche nur frühmorgens, manche besonders gut nach einem Regenguß usw. Mehr dazu hier! Duftskala nach Professor Sieber (oft verwendet in Rosenkatalogen)* leicht* * reichlich *** intensiv **** sehr intensiv ***** überragend Rosen besitzen die wenig verbreitete Eigenschaft, zahlreiche Düfte zu entwickeln: Sie können nach Veilchen, Apfel, Banane, Maiglöckchen, Myrrhe oder Pampelmusen duften.... eine Duftwelt, die es zu erforschen und zu nutzen gilt. Rosenduft nach KlassenWerner Ruf unterscheidet die Düfte folgendermaßen:Wildrosen-Duft sehr zarter, besonders leichter Rosenduft Rugosa-Duft - sehr intensiver süßer Duft mit etwas würziger Note. Alba-Rosen-Duft - sehr feiner, leicht wildrosenartiger, aber dennoch intensiver Duft Teerosen-Duft - wird oft verwechselt mit Edelrosenduft, echte Teerosen riechen tatsächlich wie Schwarztee Damascener-Rose - "der" klassische Rosenduft, schwer und süß Centifolien-Duft - etwas zarter, getragener, leicht süßer Rosenduft, immer noch sehr intensiv Edelrosen-Duft - zarter "Blütenblattgeruch", eher dem Teerosen-Duft zugehörig, nicht annähernd so stark wie die Düfte der Historischen Rosen Duftpyramide des französischen Züchters DelbardDer französische Rosenzüchter Georges Delbard (1909-1999) entwickelte in Anlehnung an die Praxis der Parfümeure eine Duftpyramide:Grundnote (Holz- und Walddüfte, z. B. Moos; Balsamdüfte, z. B. Vanille), Herznote (Blumendüfte, z. B., Rose, Jasmin, Flieder, Veilchen; grüne Düfte, z. B. Efeu, Gras; fruchtige Düfte, z. B. Birne, Pfirsich, Himbeere; Gewürzdüfte, z. B. Muskat, Nelke, Zimt) und Kopfnote (Zitrusdüfte und aromatische Kräuter, z. B. Anis, Lavendel) Rosenduft hilft in der Aromatherapie. Krüssmann berichtet von Menschen, die Rosenduft nicht ertragen Francesco Venerio, ein Doge in Venedig, fühlte sich schlecht, wenn er den Duft einer Rose einatmete; wenn er zur Kirche ging, mußten alle Rosen, die sich dort befanden, vorher weggenommen werden. Der Kardinal Olivier Caraffa war außerordentlich allergisch; wenn er den Rosenduft einatmete, befiel ihn ein starker Schnupfen, so daß er während der Blütezeit der Rosen Rom zu verlassen pflegte. Möglicherweise aber war dies nicht der Duft, sondern der Pollen, der die Allergie bewirkte. Der Cardinal Henry de Cordone wurde sogar ohnmächtig, wenn er Rosenduft einatmete. Und der Ritter de Guise wurde nicht erst dann ohnmächtig, wenn er den Duft einatmete, sondern schon, wenn er nur eine Rose sah! Francis Bacon, der englische Lord-Kanzler (1617), geriet in Wut, wenn er nur eine Rose sah. Maria von Medici und Anna von Österreich ertrugen Rosen nicht einmal auf Gemälden. |
Besuchen Sie auch: GartenLiteraturZauberpflanzenVeilchenhomepageSchneeglöckchenhomepageGartenlinksammlung Copyright Text und Design: Maria Mail-Brandt URL: www.welt-der-rosen.de Alle Angaben ohne Gewähr. Quellen (sofern nicht anders angegeben): meine umfangreiche Sammlung von Rosen- und Gartenbüchern, Artikel, Vorträge, persönliche Kontakte, Internet. |